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Oliva-Beniarres | Print |  E-mail

Oliva - Talsperre Beniarres

 Der Ausgangspunkt für unsere Rundfahrt ist Oliva. Ein Ort, in dessen Kern, trotz der Flut von Touristen, überwiegend Spanier anzutreffen sind. Die Ausländer und natürlich auch die spanischen Urlauber haben das Gebiet in der Nähe des Strandes mehr oder weniger fest in ihrer Hand. Allerdings, das sollte hier auch erwähnt werden, in unmittelbarer Strandnähe hat man bei der Bebauung auf die typischen Bettenburgen verzichtet und neben einem Golfplatz überwiegend sehr hübsche Ein- oder auch Mehrfamilienhäuser errichtet.

Wir beginnen unsere Rundfahrt mit der Abfahrt (an einer Ampelkreuzung) mitten in Oliva in Richtung Pego.  Schon nach wenigen Metern hat man die Stadt verlassen, die Straße wird breit, hat einen sehr guten Belag und man kann anfangen die Strecke und die Landschaft zu genießen. Wir befinden uns auf der C3318 und fahren hier auf relativ geradem Weg ca.10.km  nach Pego. Wie in fast allen spanischen Ortschaften, muß man  auch hier nicht durch den Ortskern fahren, sondern wird auf einer Umgehungsstraße um die Stadt herum geleitet. Um dies auf dem schnellsten Wege zu erreichen, nehmen wir, unmittelbar nach der Einfahrt in die Stadt,  die Abfahrt nach rechts  in Richtung Adsubia. Die Wegweiser dafür, wie auch für viele andere Ortschaften sind in dieser Gegend oft zerkratzt oder mit Farbe überschrieben, da einige Gruppen die Beschriftung lieber in valencianischer Sprache sehen würden. Also ist es durchaus empfehlenswert langsam durch jede Ortschaften zu fahren, damit die Hinweisschilder rechtzeitig erkannt werden können und um nicht  mitten in der Altstadt zu landen, in denen es überwiegend zugeparkte Einbahnstraßen gibt.

Wenn wir Pego nach wenigen Minuten wieder verlassen haben, beginnt ein Naturschauspiel. Gerade befanden wir uns noch auf ebener Strecke und geraden Straßen dicht am Meer, so beginnt hier, nur einige Kilometer entfernt ein wahres Wechselspiel zwischen den verschiedensten Landschaftsformen. Unsere Straße schlängelt sich durch ein fast immer ausgetrocknetes Flußbett, in dem, je nach Jahreszeit wunderschöne Orleander blühen. Der Weg führt durch tiefe Schluchten und zerklüftete Berge. Die Straße erfordert aufgrund der Kurven etwas Aufmerksamkeit, ist aber in einem wunderbaren Zustand. Sie wird nicht nur gern von den einheimischen Motorradfahrern sondern auch von den zahllosen Hobbyradfahrern zum Trainieren genutzt. Wenn sich Ebenen zwischen den Felsen auftun, dann sind diese alle landwirtschaftlich genutzt. Von Kirschen über Zitrusfrüchte ist hier alles vertreten. Die Ortschaften lassen sich alle ganz problemlos durchfahren und einige Parkmöglichkeiten an den Strassenrändern bieten einen wunderbaren Blick auf die Täler  die bereits hinter uns liegen. Unser Weg  führt uns über Adsubia nach Beniarrama, Beniali, Benisiva, Benitaya und noch einige andere kleine Orte. Auch eine Tankstelle gibt es, die auf vielen Karten noch nicht eingezeichnet ist. Von da aus sind es immer noch einige Kilometer, bis die ersten Hinweisschilder auf Planes und die nächste Tankstelle hindeuten. Kurz bevor wir diese allerdings erreichen nehmen wir die Abfahrt nach rechts nach Beniarres. Die Straße wird zwar hier an dieser Stelle etwas schlechter, aber dafür wird man schon nach wenigen Kurven mit einem traumhaften Blick über die Talsperre belohnt. Auch diese Straße ist auf einigen Karten der Region nicht eingezeichnet, aber man kann sie durchaus gut befahren. Sie schlängelt sich langsam immer näher an die Talsperre heran, bis man am Ende auf der Staumauer landet. Verkehr gibt es hier fast keinen und durch die großen Wasservorräten haben sich in dem Gebiet rund um das Wasser eine Vielzahl von Vogelarten niedergelassen. Gelesen haben wir sogar von Seeadlern, konnten bisher jedoch noch keine ausmachen. Nach einem kurzen Blick in die Tiefe kann die Fahrt weitergehen. Gaststätten findet man an dieser Stelle keine, jedoch bietet die Natur jede Menge romantische oder auch praktische Plätze, die sich zu einem Picknick eignen. Wir fahren über die Staumauer hinweg und auf der anderen Seite wieder mitten hinein in die wunderschöne Landschaft. Einige Male können wir noch den Blick über das Wasser genießen, bis uns die Berge wiederhaben. Die Straße führt in Richtung Beniarres wo wir auf eine Kreuzung stoßen. Wer hier an dieser Stelle nur um des Fahrens willen einen kleinen aber dafür wunderbaren Abstecher nach Lorcha machen will, sollte das tun. Der Ort an sich hat nichts Besonderes zu bieten, mal davon abgesehen, das man etwas essen kann, aber die Straße, die in diesen Ort führt ist ein wahrer Genuss und in jedem Fall die wenigen Minuten wert. Wenn sie die Strecke wählen, fahren sie bis in den Ort, an dessen Eingang auch einige Bänke im Schatten zum Picknick einladen. Auf dieser Strasse noch etwas weiterfahren zu können wird wohl noch für einige Zeit ein Traum bleiben, derzeit sollte man sich mit diesem sehr schönen Stück begnügen und dann wieder auf gleichem Wege zurückfahren zu unserer Kreuzung. Hier biegen wir in Richtung Castellon nach rechts ab. Auch diese Straße ist in einem sehr guten Zustand und mit ihren vielen Serpentinen und gut ausgebauten Kurven macht es Freude diese Berge zu durchfahren. An der Grenze zum Land Valencia, die beschildert ist, wird der Straßenbelag schlagartig noch um einige Klassen besser. Von hier aus fahren wir immer in Richtung Gandia. In Castellon endet unsere Bergstraße und wir fahren nach rechts auf der C320 wieder zurück. Die Rückfahrt geht um ein Vielfaches schneller, da die wir die Berge jetzt hinter uns gelassen haben und auf direktem Weg nach Gandia sind. Bei der Einfahrt in den Ort ist schon wieder ein Abzweig in Richtung Oliva angeschrieben, sodaß man mit der Stadt nicht in Berührung kommt. Die Straße nach Oliva ist die Nationalstraße 332, auf der wir unsere Rundfahrt begonnen haben. Alles in allem ist es eine angenehme Tour, abseits von dem üblichen Tourismus, die sowohl zur Erkundung der Landschaft, als auch zur Erholung geeignet ist keine zu hohen Ansprüche stellt.

Strecke:             80 km

Sehenswertes  Talsperre Embalse Beniarres